Die Beschäftigung mit Elektroakustik macht Musik für Axel Grell auf eine andere Art erlebbar. Schon immer wollte er dadurch Musik noch besser machen.
Mit 12 Jahren baute Axel seine erste Lautsprecherbox und dann konnte er einfach nicht mehr damit aufhören. Später hat er Nachrichtentechnik studiert und 1991 mit einer Diplomarbeit über ein aktives Lautsprechersystem abgeschlossen. Nebenbei hat Axel mit seiner selbstgebauten PA Bands gemischt.
1991 fing Axel als Kopfhörerentwickler bei Sennheiser electronic an und arbeitete dort 27 Jahre lang in verschiedenen Rollen im Managment. Seit 2019 ist er als unabhängiger Consultant für Kopfhörer tätig, begleite diverse Entwicklungsprojekte und berate auch punktuell zu speziellen Themen.
Interview mit Axel Grell
Wie gibst Du dem Kopfhörer seinen typischen Klang?
Du sitzt ja im Labor und kreierst sozusagen eine Art Wesen. Ich habe eine Vorstellung davon, wie der Kopfhörer klingen soll, eine erste Idee sozusagen. Das kann ich nur mit meinen Ohren hören, das ist aber das Entscheidende.
Wie funktioniert das?
Es ist sowas wie eine akustische Idee, die in meinem Kopf bereits vorhanden ist. Ich baue ein Muster und höre damit die Musik meiner Zielgruppe. Mithilfe von Messtechnik optimiere ich den Klang so, dass er meinen Vorstellungen entspricht.
Woher kennt man Dich?
Aus den Medien und der Fachpresse, durch Interviews und Produktvorstellungen und Online-Foren. Anzutreffen bin ich auf Fachmessen wie IFA, High End, CanJam, Tokio Headphone Festivals und CES.
Stichwort Lifestyle und Design, welche Rolle spielen diese Themen für Dich?
In erster Linie muss das Design die Funktion unterstützen. Da Kopfhörer ein körpernahes Produkt sind, spielen Tragekompfort und Ergonomie eine wesentliche Rolle. Entscheidend ist, was der Kunde möchte und das gilt für das Design und in hohem Maße auch für den Klang. Menschen haben unterschiedliche Klangvorstellungen.
Du bist in der Kopfhörer-Branche bekannt. Warum?
Einfach dadurch, dass ich Kopfhörer gemacht habe, die seit Jahrzehnten Standards setzen, wie den HD 600 und HD 650 von Sennheiser. Und, dass ich mit dem HD 800, den ich für Sennheiser entwickelt und auf den Markt gebracht habe, auch als Gesicht der Werbekampagne, einen neuen Standard und ein neues Marktsegment eröffnet habe. Nämlich die Kopfhörer oberhalb 1000 Euro. Ich bin auch dadurch bekannt, dass ich mich zum Thema „Wie macht man Kopfhörer?“ äußere.
Wer kennt Dich?
Leute, die sich für Kopfhörer und HiFi, und zwar mehr im audiophilen Bereich, interessieren. Aber ich bin auch im Einsteiger-Segment tätig.
Was treibt Dich an?
Das Ziel ist immer, im jeweiligen Preisbereich das am Besten klingende und funktionierende Produkt zu gestalten – für das Geld, das zur Verfügung steht. Dabei geht es nicht nur um den Klang, sondern auch darum, dass es nachvollziehbar so funktioniert, wie ich mir das vorstelle.
(Das Interview führte Karoline Grell mit Axel Grell im April 2021)
Forschung und Fortschritt
Ohne grundlegende Forschungen ist der Spielraum für technische Innovtion begrenzt: grellaudio arbeitet mit dem Institut für Kommunikationstechnik (IKT) der Leibniz Universität Hannover zusammen.
Will man den Klang von Kopfhörern verbessern braucht man ein tiefes Verständnis der Wechselwirkung zwischen wiedergebendem Kopfhörer und dem Gehör und der Hörwahrnehmung des Hörenden.
Diese Wechselwirkung ist noch nicht erforscht. In Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Jürgen Peissig vom IKT soll dieser Zusammenhang weiter untersucht werden. Es sollen Messverfahren erarbeitet werden, die ein bessere Übereinstimmung zwischen den Messungen und Höreindruck ermöglichem.
Wenn die Zusammenarbeit die erhofften Ergebnisse bringt, dürfen sich die Kunden von grellaudio über schnellere, nachvollziehbarere Ergebnisse bei der Klangbeurteilung freuen.
Wer sagt was?
„Axel ist einer der besten und erfahrensten Kopfhöreringenieure, die ich kenne.“
Jude Mansilla Head-Fi
„Axel Grell hat fast 30 Jahre lang Sennheisers unverwechselbaren Kopfhörer-Sound geschaffen.“
Jeff Miller Crutchfield
„Axel Grell ist so etwas wie der Botschafter für High-End-Kopfhörertechnik. Axel Grell ist durch und durch ein Audiomensch. ... Er überlegt ständig neue Möglichkeiten, wie man Klangerlebnisse verbessern kann.“
Anne Jerratsch Netzpiloten
„Mein Highlight der CanJam war jedoch Axel Grell. Wenn Sie dem Klischee des präzisen deutschen Ingenieurs ein Gesicht geben wollen, dann ist es seins.“
Vlad Savov The Verge
„… Er hat meinen absoluten Lieblingskopfhörer geschaffen, den HD580.“
Steve Guttenberg Audiophiliac
„Er kann jedes Detail erklären und vor allen Dingen verständlich machen.“